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Ein staatliches Schulwesen kann nicht funktionieren

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von Benjamin B.

In vielen Staaten werden die Lehrpläne und Unterrichtsmethoden auf Länder-, resp. Kantonsebene festgelegt. Manche Entscheide werden gar auf nationaler Ebene getroffen. Diese Entscheide (z.B. über die Anzahl Turnstunden oder ob ein esoterisch durchdrungenes Fach namens Ethik in den Stundenplan kommen soll.) müssen dann von allen staatlichen Schulen umgesetzt werden. (Aber auch private Schulen müssen sich an diverse staatlichen Vorgaben halten.) Dies bedeutet, dass in einem ganzen Bundestaat (nahezu) in jeder Schule dieselben Inhalte mit denselben Methoden vermittelt werden.

Dies führt zu einer enormen Uniformität, die der Individualität der Kinder nicht gerecht wird. Verschlimmernd wirkt dazu noch die Schulpflicht, die in manchen Nationen besteht, die gleichbedeutend mit einem Verbot von Homeschooling ist.

All diese unterschiedlichen Kinder, deren Interessen beinahe noch verschiedenartiger sind als die Erwachsener, werden also Tag für Tag in denselben Rahmen gedrängt. Ihre Tagesabläufe werden aneinander angeglichen, ihre Interessen haben keinen Einfluss auf den Inhalt ihres Tages und des Unterrichtsstoffes.

Statt dass sie ihrer natürlichen Lernlust folgen und frei von Thema zu Thema gehen, müssen die Kinder auf Glockenschlag nach jeder Dreiviertelstunde alles fallen lassen und zu einem gänzlich anderen Fach übergehen. Ihre Tage verbringen sie unter einem Haufen fremder Leute, die erst noch alle dasselbe Alter haben. Die Kinder dürfen also nicht selber wählen, mit wem sie sich assoziieren wollen, sondern werden zufällig in Klassen eingeteilt, die jedes Jahr neu durchmischt werden.

Jeden Tag verbringen sie am selben Ort, für die Erkundung der Welt bleibt so kaum Zeit. Ihre Bildung wird auf vorselektioniertes Textmaterial beschränkt, das die Kinder nicht wirklich begreifen, sondern auswendig lernen müssen. So werden sie darauf konditioniert, nur jene Bücher, jene Kapitel zu lesen, die prüfungsrelevant sind. Und da sie ihre Lektüren nicht nach ihrem Gusto auswählen können, beginnen sie eine Abneigung gegen das Lernen (und teils generell gegen das Lesen und gegen die Wissenschaften) zu entwickeln. Die ihnen angeborene Lernlust wird im militärisch strikten Unterricht langsam erstickt.

Doch dies alles ist nicht verwunderlich, denn so wenig wie es einen Lebensstil gibt, der Millionen von Leuten aufgedrückt werden kann, gibt es einen Lernstil, der für alle Kinder passt. Doch genau diese Uniformität wird von den Staatsschulen erzwungen.

Seinen Bildungsweg individuell zu gestalten, die Lernmethoden frei zu wählen, die Tageszeit nach Belieben einzuteilen, sich in jene Themen zu vertiefen, die einen gerade brennend interessieren, dies ist unter dem Leviathan Staat nicht möglich. Sich bilden kann man nicht, bloss wiederkäuen und für kurze Zeit memorisieren, was der Lehrer vorsagt.

Wohin dies führt, sehen wir heute: Heerscharen nervöser, unkonzentrierter Kinder, die Bildung ablehnen (da sie sie nur als öde Paukerei kennen), dafür aber Loblieder auf den Staat singen: Ein staatliches Schulwesen züchtet intellektuell träge, dafür aber angenehm unterwürfige Bürger heran. Das Individuum muss sich ins Kollektiv einfügen und für das Gemeinwohl beten und arbeiten.

cross-post: ars libertatis

Written by dominikhennig

4. Dezember 2010 um 01:35

Eine Antwort

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  1. Ich kann dem nur zustimmen.
    Staatschulen ist ein Euphemismus für Staatliche Zuchtanstalten.
    Statt kritischem Wissen wird Gehirnwäsche betrieben.
    werner.ende@stay-free.de

    Dr. Werner Ende 

    4. Dezember 2010 at 09:16


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